Bevor ich mehr schreibe:
Ich wünsche mir Kinder zu kriegen, aber nicht jetzt. Falls ich trotzdem würde schwanger werden, wäre es kein Weltuntergang. Eine Abtreibung kommt für mich persönlich also nicht in Frage.
Ich reg mich gerade tödlich über die Ignoranz und Arroganz meiner Mitmenschen auf. Diese nette kleine Diskussion läuft gerade auf Facebook:
Die Bildquali sowie die Schweizerdeutschen Comments tun mir Leid. Den Grund für diese Behauptung seiner seits gründet sich auf diesem
Vorstoss.
Alleine, dass er es sich so einfach macht, regt mich schon auf. Aber die Ignoranz, zu behaupten, dass man Vergewaltigungen einfach präventiv behandeln sollte und in Extremfällen halt die Babyklappe hinhalten muss, bringen mich auf die Palme.
Viel schlimmer finde ich jedoch, dass er absolut keine Rücksicht auf die Umstände einzelner Schicksale nimmt.
Nicht weit von meinem alten Wohnort hat letztes Jahr eine 10-jährige ein Kind bekommen. Die Entwicklung des Mädchens ist mehr als nur gestört dadurch, das Baby hat keine Mutter, die sich auch wie eine Mutter verhalten könnte.
Eine Freundin von mir ist vergewaltigt worden als sie jünger war. Sie sagt, wenn sie schwanger geworden wäre, hätte sie sich eher umgebracht als dieses Kind zur Welt zu bringen. Und ich glaube ihr, dass das ihr voller Ernst ist.
Ich bin seit Jahren in einer Beziehung, unser Leben läuft geordnet. Falls ich also jetzt schon schwanger werden würde, wäre das kein wirkliches Problem. Klar, es wäre ungelegen, meine Ausbildung müsste ich erst mal auf Eis legen, das Geld wäre knapp usw. Aber es ginge, weils eh schon für die nächsten Jahre geplant ist.
Was aber, wenn eine 16-jährige, ohne Ausbildungplatz und vom Staat abhängig nach einem One-Night-Stand schwanger wird?
Frauen in solchen Situationen sollen sich frei und ohne das Mitspracherecht anderer dafür entscheiden können, eine Abtreibung zu machen. Das ist ein Schritt, der für keine Frau leicht ist und viele leiden für den Rest ihres Lebens darunter.
ABER: Es ist unser eigener Körper und unser eigenes Leben, und wenn es psychisch oder physisch nicht geht, sollen Frauen auch das Recht auf diesen Eingriff behalten. Ein Verbot, wie es der Herr dort oben (übrigens Jahrgang 1990) antönt oder wünscht, ist für mich das Letzte.
Ich bin mir auch bewusst, dass durch die Blödheit einzelner Frauen auch Schwangerschaften beendet werden, die gar nicht hätten passieren müssen. Und es ist nicht so, als würde es mich nicht betroffen machen, wenn ein Kind gar nie leben durfte. Aber in dieser Diskussion kann man nicht sowohl diese Kinder retten als auch die Frauen in den Beispielen oben schützen. Leider.
So, ich hoffe ich hab meine Meinung klar ausgedrückt:
Ein Verbot oder eine Brandmarkung von Frauen, die abtreiben ist das Allerletzte. Schlussendlich soll und muss die Frau das letzte Wort über ihren Körper haben.