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Donnerstag, 4. Februar 2010

Review zu "The Beach"

Neben dem grandiöööösen Haruki Murakami zählt Alex Garland zu meinen Lieblingsautoren. Aus seiner Feder stammen Bücher wie "The Coma" und "Tesseract", aber das bekannteste dürfte "The Beach" sein, welches mit Leo DiCaprio verfilmt wurde. Eins gleich vorneweg: Der Film ist scheisse nicht so toll. Und auch das Buch hat deutliche Schwächen, wenn man nur die deutsche Fassung kennt. ABER: Auf Englisch ist es der Hammer!

Schon alleine der Anfang ist bei der Englischen Variante ganz anders: Er lässt durchschimmern, was noch geschehen wird, ohne dass das dem Leser bewusst ist. Er gibt Rätsel auf, die sich erst nach und nach auflösen und zeigt doch schon in aller Deutlichkeit, um was es geht: Krieg. Nicht so sehr der vordergründige Krieg zwischen den Backpackern am Strand und der "Drogenmafia" auf dem Rest der Insel, sondern der Krieg um das seelische Gleichgewicht von Richard, dem Erzähler. Er streift die Grenze zum Wahnsinn nicht nur, sondern schrammt so hart an ihr vorbei, dass bis zum Ende nicht sicher ist, ob er überhaupt wieder in die Realität zurückkommt. Richard zeigt, wie tief ein Mensch fallen kann und was für seelische Abgründe sich öffnen können, wenn man dem Entsetzen zu nahe kommt...
In diesem Buch vermischen sich Wahnsinn, Irrsinn und Surealität - perfekt als Realität getarnt - mit der Grausamkeit einer Gruppe, die ihr Geheimnis um jeden Preis behütet wissen will. Und dafür sogar über Leichen geht...


Die deutsche Übersetzung erzählt - natürlich - im Prinzip die gleiche Geschichte. Allerdings ohne Rückblenden und wichtige Teile auslassend, wodurch die Handlungen der Charaktere plötzlich plump und unüberlegt scheinen. Falls jemand von euch es lesen möchte und einigermassen Englisch kann, würde ich euch die Originalversion wirklich ans Herz legen.

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